Das Labyrinth von Chartres

 

Die Lage in der Kathedrale

 

Das Labyrinth befindet sich unter dem dritten und viertem Joch im Mittelschiff der Kathedrale und ist Bestandteil des Fußbodens. Nach dem verheerenden Brand von 1194 blieben von der Vorgängerkirche nur noch die Westfassade und die beiden Türme stehen. Sofort danach wurde der Wiederaufbau der neuen (und gegenwärtigen) Kathedrale begonnen und in der sehr kurzen Zeit bis 1220 vollendet.

Das Labyrinth war von Anfang an in die Planung und den Bau einbezogen. Zusammen mit dem Fußboden, der in diesem Teil der Kathedrale mit etwa 3 % zum Westportal hin geneigt ist, wurde es im Jahr 1200 fertiggestellt.

Die Lage des Labyrinths ist wohlüberlegt. Aber nach welchen Gesichtspunkten ergab sich dieser Ort?

Zwei dieser Möglichkeiten sollen nachfolgend vorgestellt werden. Die eine Theorie stammt von John James, einem australischen Architekten, die andere handelt von der Blume des Lebens.

 

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Heilige GeometrieHier sehen Sie den Grundriss der Krypta und links die Westfassade zusammen mit dem möglicherweise benutzten Netz der geometrischen Figuren zur Festlegung des Grundrisses der neuen Kathedrale.

 

John James geht von drei großen Quadraten aus, die das Muster vorgeben. Das Labyrinth markiert dabei einen wichtigen Punkt.

 

Im Jahr 1200Hier ist der Bauzustand der Kathedrale im Jahr 1200 zu sehen, der Fußboden mit dem Labyrinth darin ist schon fertig.

 

 

 

 

Die Blume des LebensEinen anderen Ansatz zeigt die Figur der Blume des Lebens. Dieses geometrische Urmuster besteht aus insgesamt 19 Kreisen. Der Kreis in der Mitte wird metaphysisch als Gott interpretiert. Die Vervielfachung dieses Kreises symbolisiert die Entfaltung Gottes in das Universum. Bei der Anwendung dieser Figur auf den Grundriß der Kathedrale erhält das Labyrinth einen wichtigen Platz.

 

Die Mitte des Labyrinths ist ungefähr 31,75 m von der Westfassade entfernt. Die Mitte der 1240 gebauten Westrose liegt ungefähr 31,75 m über dem Fußboden, ihr Durchmesser entspricht im Wesentlichen dem des Labyrinths. Zufall oder Absicht?

Die Kathedrale von Chartres hat noch mehr Besonderheiten:

Eine ist ihre Ausrichtung nach Nordosten hin zu der Stelle, an dem der Mond seinen nördlichsten Aufgangspunkt hat. Nicht wie normalerweise üblich, nach Osten zum Sonnenaufgang.

Dann ist die Vierung, die Kreuzung von Lang- und Querhaus, rechteckig und nicht quadratisch wie sonst bei gotischen Kirchen üblich.

 

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